2016 das schlimmste Jahr meines Lebens Teil 1

Ohne meinen Lieblingsplatz,eine wunderschöne Ecke in meinem Garten, gebaut von meinem Mann, was hätte ich da nur gemacht...?? Ich glaube ich hätte das alles nicht hinter mich gebracht, was kam, denn das Jahr hatte so einiges im Gepäck...Aber ich hatte meinen Lieblingsplatz und bestimmt landen dort meine Schutzengel, denn einer hätte im letzten Jahr gar nicht ausgereicht für das, was kam...

Aber von vorn...

Eigentlich begann alles, wie ein ganz normales Jahr..nur mit dem Unterschied, das ich schon am Ende von 2015 feststellte, dass ich viele Dinge nicht mehr gut essen konnte. Mir ging es schlecht, hatte Magenkrämpfe und mir war übel.Da ich schon lange fast fettfrei & auch Salz frei koche, ging es bei uns zu Hause ganz gut. Es gab viel Rohkost, wenig Fleisch, denn das konnte ich schon nicht mehr kaufen, da es mich schon im Geschäft anekelte.Es zu essen ging auch nicht. In der Eisdiele überlegte ich gut, was ich essen wollte, denn eine Kugel Eis war schon fast zu viel. Eigentlich ging es schon 2015 so, aber bewußt wurde mir es erst jetzt.Ich aß viele kleine Mahlzeiten und bis heute ist dem ein oder anderen schleierhaft, wie mein Darm noch funktionieren konnte, denn ganz offensichtlich drückten meine Zysten alle inneren Organe an andere Stellen. Aber wiedermal zum Erstaunen meiner Ärzte hatte ich damit keine Probleme, denn mein Körper sagte mir ja schließlich, was gut für mich war. Ich konnte kein Fleisch kaufen, also aß ich keins:-) Ich hatte hunger auf Salat und Rohkst, also aß ich das :-) Tja, mein Körper, ein Wunderwerk...

Als meine Eltern im Urlaub waren bekam ich einen Anruf, das mein Onkel tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde und man Familienangehörige suchte. Also freute ich mich, meinem Vater die tolle Nachricht zu überbringen. Wieder eins dieser Erlebnisse, die ich nicht gebraucht hätte, aber auch das habe ich geschafft. Und rückblickend bin ich unendlich dankbar für diese Erfahrung, denn ich hatte die Chance einen Verstorbenen zu sehen. Ich habe gesehen, wie zufrieden er in seiner "Kiste" lag. Und ich Dussel hatte immer gedacht, TOD ist schlimm, nein, ich glaube sterben ist nicht schlimm. Es ist ein Abschied, aber wenn man glücklich gelebt hat, dann hat es sich doch gelohnt geboren worden zu sein.Was braucht man, außer glücklich zu sein ??

Nachdem wir alles , was dazu gehörte,hinter uns gelassen hatten, kam zu meiner totalen Begeisterung auf meiner damaligen Arbeit, zu der ich nicht mehr gerne ging, da sich das Betriebsklima so abgekühlt hatte meine, wie ich heute weiss, ersten geplatzten Zysten!!Und ich kann euch sagen, gerne hätte ich an diesem Tag und in den folgenden ein Kind bekommen. Denn nachdem sie geboren waren, war der Schmerz vorbei:-) Nun lernte ich eine ganz neue Art von Schmerz kennen. Er kam wie angeflogen, ohne Ankündigung, einfach mal so. Ich saß auf meiner Bank, trank etwas nach der Arbeit und als ich aufstand, wußte ich nicht mehr, wo ich es suchen sollte.Was sollte das sein ?? Ich konnte es nicht zuordnen. Etwas mit den Nieren ?? Ich fand heraus, das laufen zu ertragen war, also lief ich viel, denn die Kinder sollten ja nichts merken. Später legte ich mich in meine Engellandezone und hoffte der Schmerz ginge wieder weg. Aber Pustekuchen, ich Schaaf, nix ging weg. Er blieb. Scheiße !! Was nun ?? Erst mal warten, bis mein Mann kommt und dann überlegen, wie es weiter geht. Er kam bemerkte im ersten Moment nichts, erst als ich aufstand und das nicht ging, ohne das mir ohne das ich es hätte steuren können die Tränen übers Gesicht liefen, da der Schmerz so schön war... Ein Krankenwagen ?? Es wäre bestimmt sein Wunsch gewesen, aber ich entschied mich dagegen, ich hoffte immer noch, es ginge wieder weg. War doch bis jetzt immer so... Ich ging ins Bett und hoffte, wie schon so oft, das es nicht so schlimm wäre...Die Nacht war so beschissen, denn es hörte einfach nicht auf weh zu tun. Jede Bewegung tat weh....Mist....Also am nächsten Morgen zu Doctore...Hätte ich mir sparen können:-) Pack zu Hause deine Tasche, war sein Kommentar, du fährst ins Krankenhaus zu deinem Nephrologen und der wird dich dort behlaten !! Ey du Blödmann, ich wollte nicht ins Krankenhaus, meine Kinder.... aber selbst für diesen Kommentar hatte ich keine Kraft. Ich fuhr nach Hause, bat meinen Vater mich ins Krankenhaus zu fahren und packte .:-( Dort angekommen, die Fahrt war der Horror !! Der Weg zur Abteilung über den Parkplatz, eine Tortur ! Die anderen Passanten werden wohl gedacht haben, der alte Mann hat aber eine junge Frau und begleitet sie zur Entbindung :-( Hätte sooooo gepasst, denn alle paar Meter blieb ich stehen, da ich vor Schmerzen nicht wußte, wo ich es suchen sollte.Und mein Vater trug die Tasche :-)In der Praxis angekommen, durfte ich sofort durchstarten.Zum Blutabnehmen und alles was dazu gehört. Während ich dort saß, kam "mein" Arzt, fragte was los ist und als ich ihm die Schmerzen schilderte, huschte ein Lächeln über sein Gesicht:" Darauf warte ich schon lange, da sind wohl ein paar Zysten geplatzt...."Schön, das er vorher nie gesagt hat, das es so weh tun würde :-) Denn gesagt, das es passieren könne, hatte er wiklich:-) Da meine Blutwerte in Ordnung waren und er wußte das ich nicht dort bleiben würde, durfte ich nach Hause. Antibiotika eingepackt, Tropfen gegen die Schmerzen und Ruhe... 

Da begann die Zeit meiner Therapiesterne. ich hatte vorher schon welche in der Weihnachtszeit gebastelt, aber da ich nicht sitzen konnte und stehen das Einzige war, was zu ertragen war, begann die Produktion...und falten schaltet mein Gehirn ab, wie ich feststellte..also die beste Idee, die ich hatte... Es dauerte fast eine Woche bis ich mich zum ersten mal traute mit unserem Hund die gewohnte Runde zu laufen. Und ich hätte mich gefreut, mich hätte unterwegs jemand aufgegabelt, denn eigentich war es zu viel für mich, die Strecke zu lang für mich Schnecke...Aber ich Glückskind habe es geschafft.

Da nun auch für mich klar war, das es so nicht weiter gehen konnte, denn wann die Nächsten platzen, konnte mir "mein" Arzt nicht sagen, machte er für mich einen Termin an der Uniklinik. Innerhalb der nächsten 6 Wochen war ich dort...Vorher wurde ein MRT gemacht, damit ich dort aktuelle Bilder hätte. Zu diesem Termin nahm ich meine "Schwester" mit, denn es war das erste MRT nach meinem Todesurteil und leicht fiel mir der Termin nicht.Das MRT hatte ich geschafft, den Pfleger auch, denn er war sprachlos, er hatte, wie immer , so etwas vorher noch nie gesehen... :-) Bei der Nachbesprechung mit dem Arzt traute ich mich das erste Mal, etwas zu sagen:"Ich möchte die MRT Bilder nicht mit ihnen besprechen, da ich weiß sie haben so etwas sowieso noch nie gesehen und haben keine Ahnung von meiner Krankheit. Bitte geben sie mir die CD und alles andere bitte an meinen Nephrologen hier im Haus...!!" Er gab mir ohne etwas zu sagen die CD und ich war weg :-) Wenn der wüßte, das ich noch lebe :-)

 

 

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Tina Glückskind ist ein Blog, in dem es um ADPKD, Lebertransplantation und das "ganz" normale Leben darum herum geht.

 

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